Chronik

Die GEMEINDE WELLEN

 

Die Chronik der Gemeinde wird von Horst Fantes Jr. gepflegt.

 

Um 500 v. Chr. wohnen die Treverer, ein Volkstamm der Kelten in unserer Gegend, so berichtet Julius Cäsar. Sie wurden um 50 v. Chr. von den Römern unterworfen. Ihre Hauptstadt wurde "Augusta Treverorum" Hauptstatt der Treverer, genannt. Die Römer beherrschten ca 500 Jahre unsere Gegend.

Um 200 n.Chr. kann die römische Villa in Wellen erbaut worden sein.

Durch die 375 einsetzende Völkerwanderung und die dauernden Einfälle germanischer Volksstämme wurde dem ehemals so starken römischen Reich der Untergang bereitet. zerstört.

412 wurde unsere Gegend von den Franken heimgesucht und Trier zerstört.

451 zogen die Hunnen von Metz an der Mosel entlang nach Trier

464 setzten sich die Franken hier fest und gaben der Gegend eine neue Einteilung in Gaue und Pflegschaften. Wellen gehörte zum Moselgau dessen wichtigste Orte waren: Diedenhofen, Sirk, Remich, Saarburg und Grevenmacher.

646 wird Wellen zum ersten Male mit dem fränkischen Wort Vualeheim genannt. Der Name wandelte sich im laufe der Zeit in Valem, Welem und schließlich Wellen. Dr. Jos. Steinhausen, in den Jahren um 1930 Archäologe am Landesmuseum Trier, behauptet; der Name Wellen stamme von dem bekannten Personennamen Wale, eines fränkischen Siedlers, der sich mit seiner Sippe hier niederließ, ab.

882 Zerstörung durch die Normannen.

963 erwarb der Markgraf Siegfried der Ardennen die Lützelburg (Luxemburg) und vereinigte sie mit dem Moselgau.

1000 wird der Weinbau in Nittel erwähnt, eine Urkunde berichtet, daß das Dorf Nittel jedes Jahr ein Ohm Wein an das Kloster Maximin nach Trier abliefern mußte. Dieser Wein wuchs an der Sonnenseite des Berges zwischen Nittel und Wellen.

1153 durch Erzbischof Hillin werden die Gemeinden rechts der Mosel, in einem Tauschvertrag gegen Dörfer aus dem Kreis Bitburg, Luxemburg zugeschlagen. Bis zum Jahre 1301 fand ein ständiger Kleinkrieg mit den westlichen Nachbaren um das hiesige Gebiet statt.

1301 (ca.) Wellen gehört fast 700 Jahre zu Grevenmacher, Herzogtum Luxemburg, und teilt dessen Schicksale im Wechsel der Oberhoheit.

1444 kam das Herzogtum zu Burgund,

1477 zu Österreich

1555 zu Spanien,

1713 wieder zu Österreich,

1795 besetzen es die Franzosen.

1815 die Mosel ist wieder die Grenze, Wellen kommt zu Preußen.

1552 Markgraf Albrecht von Brandenburg zerstört die Festung von Grevenmacher und brandschatzt die Umgebung.

1557 Wellen hat 5 Feuerstätten. Grundherr war ein Junker von Veltz.

1569 die Kunibertskapelle wird im Visitationsbericht des Landkapitels zu Remich erwähnt.

1635 Grevenmacher wird hart bedrängt durch den Krieg mit Frankreich und Spanien, aber ein Deutsches Heer vertreibn die Franzosen.

1647 Die Fanzosen, unter Maschall de Lafarte erobern Grevenmacher.

1650 überrumpelt nachts der Herzog von Lothringen die Stadt. Am Ostersonntag 1654 brennen 2/3 aller Häuser ab.

1667 verwüstet der Fanzösische General Crequi die Stadt.

1675 wird General Crequi in der Schlacht bei Reinig u.Konz besiegt und kann nur in Verkleidung eines armen Bauern flüchten. Ein Schöffe Namens Jean Hormann aus Grevenmacher wird Hochgerichtsherr in Wellen.

1713 kommt Wellen wieder zu Österreich.

1798 die Fanzosen erobern wieder Grevenmacher.

1815 nach der Völkerschlacht bildet die Mosel wieder die Grenze, Wellen kommt zu Preußen und zur Bürgermeisterei Kanzem-Nittel, ab 1824 Bürgermeisterei Tawern.

1816/17 Hungerjahre, durch einen sehr naß-kalten Sommer verdarb die Getreideernte auf dem Halm und der Wein war nicht zu genießen. Durch die schlechte Korn- ualität kamen im Winter viele Krankheiten auf. Diese schlimmen Witterungs-verhältsnisse setzten sich in 1817 fort.

1830 Wellen hat 30 Schulkinder.

1839 Am 15. Dez.1839 fuhr das erste Dampfschiff, mit dem Namen Metz, an Wellen vorbei.

1874 Wellen hat 290 Einwohner

1875 Beginn des Baues der Eisenbahn. Am 31.1.1876 wurde der Durchstich des Tunnels gefeiert. Aus dem Bann von Wellen wurden 17 ha bestes Ackerland benötigt. Die Eigentümer wollten die Grundstücke nicht hergeben. Auf dem Wege der Enteignung wurden Entschädigungen von 1 bis 2 Mark gezahlt. Es waren viele Fremde Arbeiter im Ort. In diesen Jahren wurde die Gastwirtschaft Rock eröffnet.Durch den Bau der Eisenbahn hat sich das Bild des Dorfes sehr verändert. Der erste Bahnhofsvorsteher hieß Backes und amtierte bis 1885.

1878 Bau der ersten gewerblichen Kalköfen im Scharzberg durch einen Herrn Servais aus Weilerbach. Weitere Kalkbrennereien werden gegründet. Die Firma Itschert und Co. Gmbh, die ab 1920 Trierer Kalk- und Dolomitwerke A.G hieß, setzte sich als einzige durch.

1881 Bau der Moselbrücke nach Grevenmacher /Lux.

1893 wurde die Kirche in Wellen gebaut. Bereits in einem Visitationsbericht aus dem Jahre 1569 wird eine "Kapelle des Hl. Kunibert" in Wellen erwähnt.

1901 die erste Wasserleitung in Wellen wird gebaut.

1910 der Flieger Heinrich Haas stürzt in Wellen ab.

1912 Anlage der elektrischen Stromleitung.

1920 Bau der Siedlung Mariendorf

1924 Wellen hat 122 Haushaltungen und 636 Einwohner.

1939 Erste Evakuierung der Wellener Bevölkerung durch Kriegseinwirkung

1944 Zweite Evakuierung der Wellener Bevölkerung

 

 

 

Pfarrgeschichte:

Wellen gehörte immer zur Pfarrei Temmels. Von der Temmels`er Kirche gibt es das erste sichere Dokument aus dem Jahre 636. (Testament des Diakons Grimo.)

Die Pfarrer:

1416 Johann von Frankfurt

1448 Nikolaus Strube

1529 Nikolaus Heidesfelder

1569/70 Johann Lullinger

1624 Johann Eich

1641 Johann Meye

.... Heinrich Hees

1657 Johann Kirch

1716 Paul Bley

1717 Marin Sünnes

1748/92 Mark Braun

1801 Michel Mees

1807/40 Johann Peter Stemper

.... Röder

../1910 Kiesgen

1910/25 Stockemer

1925/37 Stenger

1937/50 Alois Lörsch

1951/69 Friedrich Dethier

1970/73 Burkhard Klein

1973/90 Hubert Adam

1992/2000 Christoph Bretz

ab 2001 Jörg Dunsbach

 

Von Joh. Meyer (1641) Zeit des 30-jährigen Krieges berichtet die Chronik: Er führt eine Schankwirtschaft, trinkt und tanzt mit der Jugend beiderlei Geschlechts. Wegen der dabei vorkommenden Schmähungen und Frechheiten erhielt er eine Strafe von einem Goldgulden.

 

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